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Liberia: Politisches Porträt

12.04.2024 - Artikel

Liberia ist die älteste Republik Afrikas und eine Präsidialrepublik nach US-amerikanischem Vorbild.

Zuletzt fanden im Herbst 2023 Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt, die als frei, fair, transparent und demokratisch eingestuft wurden. Staatspräsident und Regierungschef ist seit Januar 2024 Joseph Boakai (Partei „Unity Party“), der den Amtsinhaber George Weah in einer Stichwahl besiegt hatte. Der Machtwechsel verlief friedlich. Die Legislative setzt sich aus Senat und Repräsentantenhaus zusammen.

Präsident Boakai verfolgt ein inhaltlich breit aufgestelltes Regierungsprogramm mit dem Ziel, dem Land zu mehr Wohlstand zu verhelfen. Es umfasst unter dem Kürzel „ARREST“ sechs Sektoren (Landwirtschaft, Straßenbau, Rechtsstaatlichkeit, Bildung, Sanitärversorgung, Tourismus).

Das Programm steht angesichts der globalen Lage und der innenpolitischen Verhältnisse vor großen Herausforderungen.

Trotz Fortschritten zählt Liberia zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt (Human Development Index 2022 Rang 178) und bleibt politisch und wirtschaftlich fragil. Die Folgen des Bürgerkriegs (1989-2003) sowie der Ebola-Epidemie (2014-2016) belasten das Land weiterhin. Rückgrat der Volkswirtschaft sind Bergbau (v.a. Eisenerz, Gold, Diamanten), Hölzer, Kautschuk und Reis.

Im Bereich der Menschenrechte sind v.a. Religions- und Pressefreiheit positiv hervorzuheben. Gleichzeitig bestehen aber in Bezug auf Gewalt gegen Frauen weiterhin große Defizite.

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Straßenszene in Monrovia
Straßenszene in Monrovia © picture-alliance / dpa
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